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Optimalität des Gleichgewichts
4.1.5 Staatliche Eingriffe
Besteuerung
N

achdem nun gerade festgestellt wurde, dass der Markt ein optimales Allokationsergebnis zustande bringt - im paretianischen Sinne optimal versteht sich - gestaltet sich der Übergang an dieser Stelle etwas schwierig. Warum sollte der Staat in den Markt eingreifen, wo der Markt doch optimal funktioniert?

Eine Antwort wurde eben schon gegeben: das Ergebnis ist ja zunächst "nur" paretianisch optimal. Das Pareto-Kriterium ist aber auf dem Verteilungsauge blind und es mag sein, dass die Gesellschaft Verteilungsgerechtigkeit höher bewertet als eine optimale Allokation. Würde sich z.B. für ein lebenswichtiges Medikament ein Preis herausbilden, den ärmere Konsumenten nicht entrichten könnten, wäre das vielleicht schon Grund genug, den Markt zu regulieren. Dazu stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung und selbstverständlich wäre zu untersuchen, welches Instrument sich zur Erreichung welches Zieles am besten eignet. Man muss aber wissen, wie die einzelnen Instrumente funktionieren, wenn man sie beurteilen will. Hier werden im folgenden zwei betrachtet:

Steuern

sowie

Mengen- und Preiskontrollen

Mit den Steuern wird dabei der wichtigste Markteingriff analysiert - denken Sie nur an Begriffe wie Mehrwertsteuer, Ökosteuer, Lohnsteuer und Biersteuer. Ja, die gibt es auch, im Unterschied zu vielen, die abgeschafft wurden: Spielkartensteuer, Süßstoffsteuer, Essigsäuresteuer, Leuchtmittelsteuer, ..., Notopfer Berlin (wird vielleicht wieder eingeführt:-). >

Sie können Skalenerträge beim Lernen realisieren, wenn Sie sich klar machen, dass eine Subvention nichts anderes als eine negative Steuer ist.

Bevor es nun mit den Steuern und ihren Wirkungen losgeht, noch ein wichtiger Hinweis: Wenn Märkte - infolge welcher Störungen auch immer - kein optimales Allokationsergebnis zustande bringen, können Steuern ein wirksames Instrument zur Korrektur des Marktversagens sein. Dieser Aspekt wird in der Folge nicht ausreichend gewürdigt, da den Ausgangspunkt der Analyse ein Markt bei vollkommener Konkurrenz bildet, dessen Allokationsergebnis sich nicht verbessern lässt.